Der Sportbootführerschein See ist ein amtlicher Führerschein, der zum Befahren der deutschen Küstengewässer mit einem Motorboot mit mehr als 15 PS berechtigt. Auch Segelschiffe, die über einen Motor mit mehr als 15 PS-Leistung verfügen, dürfen nur dann auslaufen, wenn der Schiffsführer im Besitz des Sportbootführer See ist. Die Ausbildung gliedert sich in einen praktischen und einen theoretischen Teil und umfasst Verkehrsrecht, Wetterkunde, Navigation sowie die Seemannschaft auf Motorbooten. Das Mindestalter für den Erwerb des Führerscheins beträgt 16 Jahre.

Verkehrsrecht, Navigation und Wetterkunde

Der Schwerpunkt bei der Ausbildung für den Sportbootführerschein See liegt auf dem Verkehrsrecht. Insbesondere muss bei der Prüfung die Kenntnis der einschlägigen Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung und der Kollisionsverhütungsregeln nachgewiesen werden. Auch die Kenntnis technischer Vorschriften und der Gesetze des Umweltschutzes sind Voraussetzung zum Erwerb des Führerscheines.

Einen weiteren großen Bereich der Ausbildung stellt die Navigation dar. Obwohl auch auf Sportbooten GPS-Navigationssysteme in den letzten Jahren starke Verbreitung gefunden haben, sind zum Erwerb des Sportbootführerscheins See nach wie vor fundierte Kenntnisse und praktische Fähigkeiten in der Navigation mit Kompass, Karte und Zirkel notwendig.

Die praktische Ausbildung beschränkt sich weitgehend auf das Motorboot. Motorkunde und Manöver unter Motor stehen im Vordergrund. Das Segeln und Segelmanöver werden nicht unterrichtet und geprüft, da für das Führen eines Segelschiffs ohne Motor im Küstengewässer kein Führerschein notwendig ist.

Prüfungsfragen

Wie die Ausbildung unterteilt sich auch die Prüfung in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Die Theorieprüfung umfasst einen Fragebogen mit 30 Fragen, die schriftlich beantwortet werden müssen, und eine Navigationsaufgabe. Die offiziellen Fragebögen können im Buchhandel und im Internet erworben werden, so dass eine gezielte Vorbereitung auf die Prüfung möglich ist.

Die praktische Prüfung wird auf einem Motorboot abgelegt. Auch wenn der Sportbootführerschein See auf Küstengewässer gilt, kann die Prüfung auf zahlreichen Binnengewässern in Deutschland absolviert werden. Regelmäßig werden Fahren nach Kompasskurs, Ab- und Anlegen sowie das Mann-über-Bord-Manöver geprüft. Ferner muss der Prüfling die Kenntnisse der gängigen Seemannsknoten nachweisen.

Für Fortgeschrittene: der SKS

Der Sportbootführerschein See berechtigt zum Fahren eines Motorbootes auf den Küstengewässern und setzt deshalb ein Grundwissen voraus. Wer mehr wissen will, um auf eigene Faust längere Törns unternehmen zu können, sollte über den Erwerb des Sportküstenschifferschein (SKS) nachdenken. So können die Kenntnisse in Navigation und Seemannschaft vertieft werden.


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