Der internationale America’s Cup ist die wohl älteste und bekannteste Segelregatta der Welt, die heutzutage immer noch ausgetragen wird. Der America’s Cup ist ein Wanderpokal, der von den teilnehmenden Mannschaften hart umkämpft wird. Der Wettstreit hat seinen Ursprung in einer Regatta, die im Jahre 1851 stattfand und vor der britischen Insel „Isle of Wight“ ausgetragen wurde.

Eine traditionsreiche Geschichte

Der Ursprung dieser Segelregatta ist im Jahre 1851 zu suchen. In London fand die erste Weltausstellung statt, die sogenannte Great Exhibition. Bei dieser Messe konnte jedes Land seine besten Produkte vorführen. England nahm dies zum Anlass, die US-Amerikaner herauszufordern eine Yacht zu bauen und mit dieser an einer Regatta in England teilzunehmen. Diese Aufforderung wurde von einem amerikanischen Yachtclub akzeptiert und dieser lies einen zweimastigen Schoner bauen – die „America“. Die Segelregatta wurde vor der britischen Insel „Isle of Wight“ am 22. August 1851 ausgetragen. Die siegessicheren Briten erlebten allerdings einen Schock, als die Yacht des New York Yacht Clubs allen 14 britischen Yachten davonsegelte. Genau um 20:37 Uhr passierte der etwa 30 Meter lange Zweimaster mit 20 Minuten Vorsprung die Ziellinie. Da die America die Segelregatta gewonnen hatte, fungierte diese auch als Namensgeber für den in Zukunft ausgetragenen maritimen Wettstreit, den sogenannten America’s Cup, der erstmals 1870 stattfand. Der in New York angesiedelte Yachtclub erhielt einen Pokal mit der Auflage, dass andere Yachtclubs, die aus allen Nationen stammen können, den Pokal herausfordern könnten. Dies war der Beginn einer langen Reihe von spannenden Wettkämpfen auf dem Meer.

Der begehrte Preis

Der als Wanderpokal ausgelegte America’s Cup sollte Amerika allerdings vorerst, für 132 Jahre, nicht verlassen. Den Amerikanern gelang es, den Pokal in einer bis dahin nicht dagewesenen Siegesserie, über ein Jahrhundert bei 25 unregelmäßig stattfindenden Wettbewerben zu verteidigten. Der Pokal ähnelt einer hohen Kanne und ist 67,6 Zentimeter groß. Er besteht aus 134 Unzen (entspricht ungefähr 3,79 Kilogramm) versilbertem, hochlegiertem Zinn. Der Londoner Juwelier R. & G. Garrard fertigte 1848 diesen Pokal an. Er entsprach damals einen Wert von 105 Pfund Sterling, was wiederum zeigt, wie ernst der Wettstreit von den britischen Segelclubs genommen wurde, wenn diese einen so wertvollen Pokal anfertigen ließen. Der America’s Cup trägt den Spitznamen „bodenlose Kanne“. Der Grund dafür ist, dass der Pokal ohne Boden gefertigt wurde. Allerdings wurde im Jahr 1958 dieser Umstand korrigiert und ein entsprechender 17,8 Zentimeter hoher Sockel hinzugefügt. Es sollte damit erreicht werden, dass weitere Gewinner eingraviert werden können. Bevor der australische Geschäftsmann Alan Bond den Pokal erstmals mit seiner Yacht „Australia II“ im Jahr 1983 gewann, war der America’s Cup in einer Glasvitrine des New York Yacht Club festgeschraubt. Die Amerikaner wollten damit ausdrücken, dass der Pokal ihren Club nicht so schnell verlassen wird.

Ein Wettstreit der Länder

Der America’s Cup beflügelte viele kreative Geister sich zu engagieren. Viele Innovationen im Schiffsbau, wie beispielsweise der sogenannte „Flügelkiel“ entstanden zum Teil nur auf Grund der Teilnahme an dieser Segelregatta. Jedes teilnehmende Land wollte das schnellste Boot bauen, um den Sieg und den damit verbunden Ruhm zu erlangen. Bis auf Australien, Neuseeland und der Schweiz ist es bis jetzt allerdings noch keinem gelungen, den Amerikanern den Pokal abzunehmen. Dies verspricht in Zukunft weitere spannende Wettkämpfe.

Foto: Donnerbold – Fotolia