Bei der Weltmeisterschaft im Segeln im spanischen Santander haben die deutschen Segler nicht die an sie gesteckten Erwartungen erreichen können. Anstatt der anvisierten sieben Olympia-Startplätze wurden nur drei erreicht, anstatt zweier Medaillen gab es letztendlich keine Medaille. Nach der großen Enttäuschung will der Deutsche Segler-Verband nun neu ordnen.

Keine Medaillen

Das beste Resultat lieferte Philipp Buhl, der als WM-Vierter fast auf das Treppchen stieg. Zudem erreichte das Frauen-Duo Victoria Jurczok/Anika Lorenz mit dem Gewinn der Finalwettfahrt noch einen fünften WM-Platz. Dennoch ist das Gesamtergebnis miserabel, gerade weil man sich mehr erhoffte. Keine Medaille, nur drei Olympia-Startplätze. „Eine rabenschwarze Woche“ war es in Santander, so Philipp Buhl, der jedoch optimistisch in die Zukunft schauen will, wo doch gerade er weiterhin die deutsche Fahne hochhalten und dies auch bei Olympia angehen will. Hoffnung für die Zukunft hat auch RS:X Surfer Toni Wilhelm, der bei der WM einen katastrophalen Aussetzer in Santander hatte, da er sich für das falsche Brett entschied.

Strukturelle Änderungen im Verband

Konsequenzen aus den ernüchternden Ergebnissen von Santander wird es wohl auf Verbandsebene geben. Es wird vor allem die Kooperation zwischen dem DSV (Deutscher Segler-Verband) und der STG (Segelförderinitiative Sailing Team Germany) in Frage gestellt werden, jedenfalls in ihrer aktuellen Ausprägung. Laut DSV-Präsident Andreas Lochbrunner hat sich die Doppelspitze nicht bewährt. Seit einem halben Jahr sei man nun dabei, die Doppelspitze mehr und mehr aufzulösen, um sodann den gesamten Segel-Hochleistungsbetrieb wieder in die Hände der Spitze des DSV überzugeben. STG und DSV haben nun seit einiger Zeit keine gemeinsame Auffassung darüber, wie der Weg an die Weltspitze aussehen soll.

Doch: Einzelne Leistungen machen Hoffnung

Auch wenn es nur drei Starter bei Olympia geben wird, so lassen die gezeigten individuellen Leistungen doch Hoffnung zu, trotz des katastrophalen Abschneidens von Santander. Zudem stehen strukturelle Veränderungen auf Verbandsebenen an. Es ist viel in Bewegung, auch wenn die Strömung aktuell nicht mitreißend und positiv erscheint, sondern eher viel weggerissen hat, was es neu aufzubauen gilt.

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