Mit „The Old, The Young & The Sea“ haben die beiden Österreicher Andreas Jaritz als Produzent und Marian Hainzl als Regisseur eine sehenswerte Surferdoku geschaffen, die von Surfern und Kritikern positiv aufgenommen wurde. Für die Dreharbeiten reisten sie zwanzig Wochen an der Atlantikküste entlang.

Eine hochwertige Surferdoku aus Europa

Auf dem europäischen Kontinent surfen Zehntausende Menschen leidenschaftlich gern. Doch im Gegensatz zu den USA hat hier noch niemand eine qualitativ überzeugende Dokumentation darüber produziert. Die beiden Österreicher vom Reisemagazin Nomad Earth haben diesen Mangel endlich behoben. Die Idee lag nahe: Beide gehen selbst diesem Hobby nach und wollten die Strände des Atlantiks allein aus eigenem Interesse erkunden. Gut, dass sie eine Kamera mitgenommen haben. Die Doku gewährt tiefe Einblicke in die Surfgemeinde und zeigt wundervolle Küstenlandschaften, sie fesselt bis zum Ende. Dabei verdient es hohen Respekt, dass die Österreicher dieses Projekt realisieren konnten. Das gelang nur dank zahlreicher Helfer, viel Engagement und eigenen Investitionen. Geld hatten sie kaum zur Verfügung, nur das Bundesland Steiermark schoss eine kleine Förderung hinzu.

Grandiose Bilder, eindrucksvolle Typen

Es erstaunt auch, dass die beiden einen so stimmigen Film zusammengeschnitten haben. Sie arbeiteten ohne Drehbuch. Stattdessen reisten sie am Atlantik durch Länder wie Frankreich und Spanien und ließen den weiteren Verlauf auf sich zukommen. Ein Grundkonzept hatten sie sich aber zuvor überlegt und konsequent durchgesetzt: Sie richteten ihren Fokus auf Menschen, in der Doku porträtieren sie eine bunte Mischung aus Frauen und Männern, Jüngeren und Älteren. Dahinter steckte die Idee, dass sie den Zuschauern die Lebensweisen einzelner Surfer und vor allem die Kultur der jeweiligen Landstriche näher bringen wollten. Darunter finden sich viele unterhaltsame, aber auch berührende Geschichten. Zu den traurigen Schicksalen gehört zum Beispiel die Story von Tiago Oliveira, der mit seinem beliebten Surfcamp einem Tourismusprojekt weichen musste und am Ende von der Polizei geräumt wurde. Diese Porträts spicken die Österreicher mit spektakulären Bildern vom Surfen sowie der Schönheit des Atlantiks.

Ein Roadmovie am Atlantik

Wer vom Film „The Old, The Young & The Sea“ ausschließlich Surf-Action erwartet, liegt falsch. Es handelt sich vielmehr um ein Roadmovie, in dem die Menschen an der Atlantikküste im Mittelpunkt stehen. Deswegen lohnt sich das Werk nicht nur für Surfer, sondern für alle, die sich für Reisedokus interessieren.

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