Ärger gibt es derzeit um die bekannteste und älteste Segelregatta der Welt, den America’s Cup. Genauer gesagt um den Austragungsort: Medienberichten zufolge zieht zumindest der Cup-Verteidiger, das US-amerikanische Team Oracle, einen anderen Austragungsort als San Francisco in Betracht. Und damit den Zorn des Yachtclubs Golden Gate YC auf sich, mit dem es kooperiert.

Unzureichende Bedingungen in San Francisco?

Noch immer gilt San Francisco offiziell als Favorit unter den Austragungsorten des America’s Cup 2014 – nicht zuletzt weil die Stadt der Engel bereits in der Vergangenheit bewiesen hat, dass sie durchaus in der Lage ist, ein Event dieser Größe und Bedeutung auszurichten. Zumindest der letztjährige Cupsieger und Titelverteidiger Team Oracle kann sich allerdings durchaus Alternativen zu San Francisco vorstellen. In einem Statement der Nachrichtenagentur AP gegenüber erwähnte Oracle CEO Russell Coutts, man sei mit den diesjährigen Bedingungen in der Offerte der Stadt nicht zufrieden. Hintergrund dürfte sein, dass der Cup in San Francisco im vergangenen Jahr ein Defizit von 5,5 Mio. Dollar einbrachte und das diesjährige Konzept einen größeren Fokus auf Kostensenkungen legt.

Hawaii oder San Diego mögliche Alternativen

Obwohl Coutts die großartigen Bilder und Rennbedingungen des letzten Jahres in San Francisco nicht bestritt, wies der CEO darauf hin, dass auch andere Orte hervorragende Rennbedingungen bieten könnten. Neben San Diego brachte Coutts vor allem Hawaii als nächsten Austragungsort ins Spiel. Ganz überraschend kommt dieser Vorschlag nicht: Schon früher war über Hawaii als Austragungsort diskutiert worden, als Oracle-Eigner Larry Ellison die Insel Lanai fast vollständig erwarb. Eine endgültige Entscheidung wird wohl aber noch auf sich warten lassen – die Vertreter von Oracle haben bislang noch nicht alle möglichen Austragungsorte besucht und auf ihre Tauglichkeit geprüft.

Warten auf den März

Egal auf welchen Austragungsort die Wahl schließlich fällt – Liebhaber und Freunde des America’s Cups müssen sich wohl mindestens bis zum März gedulden, bis endgültige Bedingungen feststehen. Bis dahin arbeitet der Golden Gate YC im Auftrag des Titelverteidigers Oracle zusammen mit dem australischen Team Hamilton Island YC als Challenger of Record an den Rahmenbedingungen des nächsten Cups.

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